Presseaussendung, 30.03.12

Plattform Wir haben es satt!
Umwelt-Landwirtschaft-Lebensmittel-Agrarindustrie-Innenpolitik

„Wir haben es satt!“: Auftakt zum agrarpolitischen Frühling am 30. März

Zivilgesellschaftliche Plattform fordert Mitsprache bei der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik

Wien – „Die Agrarpolitik geht uns alle an – sie darf nicht wie bisher im stillen Kämmerlein entschieden werden“, so die Forderung der Plattform „Wir haben es satt – eine neue Agrar- und Ernährungspolitik jetzt“. Der Zusammenschluss aus bäuerlichen Verbänden, Umweltschutz- und Entwicklungsorganisationen sowie sozialen Bewegungen eröffnet mit einer Demonstration am 30. März den agrarpolitischen Frühling.

„Wir sind der Überzeugung, dass die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nicht nur die Angelegenheit einiger weniger Verbände, Interessensvertretungen und Lobbyisten sein darf. Die GAP-Reform geht alle BürgerInnen Europas an – und deshalb muss die Zivilgesellschaft in die Diskussionen über die Zukunft der GAP weit mehr als bisher eingebunden werden“, sind die VeranstalterInnen überzeugt.

„Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik stellt die Weichen für die Zukunft unserer Landwirtschaft und unserer Ernährung. Angesichts der derzeitigen Debatten ist es jedoch fraglich, ob das Ergebnis des Reformprozesses den Zugang zu gesundem und qualitativ hochwertigem Essen, das ohne Ausbeutung von Menschen, Tieren und Umwelt produziert wird, für alle Menschen in Europa gewährleisten kann. Die österreichische Agrarlobby und das Landwirtschaftsministerium stehen mit ihrer Blockadehaltung einer sozial ausgewogenen und ökologischen Agrar- und Ernährungspolitik im Wege “, erklären die InitiatorInnen.

Landwirtschaftsminister Berlakovich wurde von den InitiatorInnen der Plattform aufgefordert, sich der Diskussion mit der Zivilgesellschaft zu stellen. Die VertreterInnen der Initiative haben bei der Demonstration eine lange Liste an Forderungen im Gepäck, um sie dem Minister zu überreichen. Diese reichen vom Stopp der Subventionen für die industrielle Tierproduktion – angesichts der derzeitigen Diskussion um deren Folgen ein heißes Thema – über Maßnahmen gegen die enorme Bodenversiegelung durch den Autobahnbau bis zur Förderung einer vielfältigen, ökologischen und gentechnikfreien Landwirtschaft.

Auch die AgrarsprecherInnen der Parlamentsparteien wurden eingeladen, die Forderungen der Plattform im Rahmen der Abschlusskundgebung am Ballhausplatz entgegen zu nehmen.

„Wir haben gemeinsame Ziele formuliert, für die wir mit all unserer Kraft in den nächsten Monaten kämpfen werden, sowohl in Österreich als auch auf europäischer Ebene“, heißt es seitens der Plattform „Wir haben es satt!“.

Nach der Kundgebung beim Landwirtschaftsministerium (ab 10 Uhr) wird die Demonstration über den Heldenplatz weiter zum Ballhausplatz ziehen, wo die Forderungen den Agrarsprechern aller Parteien übergeben werden sollen.

Initiiert wurde die Plattform „Wir haben es satt!“ von den Organisationen Grüne Bäuerinnen und Bauern, ÖBV – Via Campesina, UBV, IG Milch, Attac, GLOBAL2000, Greenpeace und FIAN.

Die Forderungen sowie eine Liste der UnterstützerInnen finden Sie unter: www.wirhabenessattaustria.wordpress.com und auf Facebook unter: www.facebook.com/WirHabenEsSattAustria.

Rückfragen:

DI in Irmi Salzer, ÖBV-Via Campesina, 0699/11827634

Dipl. Pol. Jens Karg , Referent für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz, Grüner Klub im Parlament, 0699 15074652

Erna Feldhofer, IG-Milch, Mobil: 0664 1821818

Fotos von der Demo (ab 14 Uhr) unter http://www.flickr.com/photos/78247635@N03/ und auf Anfrage an georg.mayer@greenpeace.at

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