Insgesamt werde weltweit jährlich mehr als eine Milliarde Tonne an Lebensmitteln nicht gegessen. Um diese Menge anzubauen, brauche es eine Fläche so groß wie China.
28.9.2020, 19.53 Uhr: www.orf.at:
Drittel der Lebensmittel wird verschwendet
Ein Drittel aller weltweit produzierten Nahrungsmittel wird nicht gegessen, sondern wird auf dem Weg zum Konsumenten vernichtet oder landet im Müll. Gleichzeitig verursachen diese verschwendeten Lebensmittel rund acht Prozent der globalen gesamten Treibhausgasemissionen, kritisieren der WWF und die Nachhaltigkeits-NGO WRAP in einem aktuellen Bericht.
Insgesamt werde weltweit jährlich mehr als eine Milliarde Tonne an Lebensmitteln nicht gegessen. Um diese Menge anzubauen, brauche es eine Fläche so groß wie China. Wären Lebensmittelabfälle zudem ein Land, lägen sie mit ihren Treibhausgasemissionen auf dem dritten Platz hinter China und den USA, so WRAP-Direktor Richard Swannell. Das sei „moralisch unverantwortlich und ökologisch rücksichtslos“.
Der Wirtschaft entsteht laut dem Bericht ein jährlicher Verlust von rund 850 Milliarden Euro, und auch die Folgen für Klima und Umwelt sind verheerend. Verwiesen wird dabei nicht nur auf den unnötigen Ausstoß von Treibhausgasen, sondern auch auf den Verbrauch von Wasser und Fläche sowie die Folgen für die Artenvielfalt.
Viel Verschwendung in Haushalten
Allein in der EU gehen jedes Jahr geschätzte 88 Mio. Tonnen Nahrungsmittel verloren bzw. werden verschwendet – das entspricht 20 Prozent der insgesamt produzierten Nahrungsmittel oder 173 Kilogramm pro Person. Fast die Hälfte der Verschwendung entsteht in Haushalten – etwa weil zu große Mengen gekauft werden oder die Lagerung nicht stimmt. Aber auch in der Produktion gehen Lebensmittel verloren: Zum Beispiel, weil diese gar nicht erst geerntet werden, weil genießbare Produkte wegen ihrer Optik vernichtet werden oder weil sie während Transport oder Lagerung verderben.