IG-Milch – Neustart gelungen, wichtige Aufgaben sind zu lösen
Mit der Eintragung in das zentrale Vereinsregister (ZVR) ist nun auch behördlich bestätigt, dass die Einberufung der außerordentlichen Generalversammlung ordnungsgemäß erfolgt ist und der neue Vorstand mit der Arbeit sofort beginnen kann. Alle von Erna Feldhofer und wenigen Mitstreitern angestrengten Verfahren wurden abgewiesen oder eingestellt und das höchste Gremium, die Mitgliederversammlung, konnte den neugewählten Vorstand mit seinem Obmann Ewald Grünzweil eine klare Botschaft mitgeben: Zurück auf den geraden Weg- mit starken Argumenten und wirksamen Aktionen die Anliegen der Milchbäuerinnen und Milchbauern voran zu bringen. „Großer Schaden wurde angerichtet und es liegt nun an uns zu retten, zu reparieren und dann mit voller Kraft wieder voran zu gehen.“, so Ewald Grünzweil, der als Gründungsobmann schon viele Jahre erfolgreich für die Milchbauernbewegung gearbeitet hat. Seine Arbeitsschwerpunkte sieht er aktuell in der Almflächenmisere, die drohende Schlechterstellung für die Milchviehhalter in der GAP-Reform abzuwehren und das durch das Auslaufen der Quote extreme Abhängigkeitsverhältnis zu den Molkereien abzufedern.
Ein Herzensanliegen ist ihm aber selbstverständlich das Projekt ‚A faire Milch‘. Mit diesem werden die wichtigen Anliegen tausender Bäuerinnen und Bauern zu den Konsumentinnen und Konsumenten gebracht und damit in eine gesellschaftliche Diskussion geführt.
Almproblematik auch durch Fischler-Kommission nicht gelöst
Schwer enttäuscht sind die betroffenen Almbauern von den bisherigen Ergebnissen der Fischler-Kommission. „An der absurden Tatsache, dass die Opfer zum Täter gemacht werden hat sich nichts geändert, so Sepp Tiefenbacher, Sprecher der Salzburger Almbauern. Die bisherigen Ergebnisse können wir nicht akzeptieren, da die beanstandeten Flächen unter Anleitung der Landwirtschaftskammern erhoben wurden, wobei sich diese auf eine Umsetzungsrichtlinie des Landwirtschaftsministeriums berufen. Für viele Almbauern ist es bis heute nicht eindeutig geklärt in welcher Weise die Flächen nun zu bewerten sind.“
Für Sepp Tiefenbacher sind die Vorgänge der letzten Wochen und Monate ein einziger Skandal, der eindrucksvoll zeigt welche Schwierigkeiten die arbeitsintensiven, tierhaltenden Almbetriebe durch die Ausgleichszahlungen haben. Während die arrondierten Ackerbaubetriebe jedes Jahr ohne Probleme und ohne viel Arbeit hohe Prämien abholen können sind die wahren Landschaftsgestalter nämlich die tierhaltenden Betriebe mit vielen Landschaftselementen mit Rückzahlungen bedroht, die wahrlich existenzgefährdend sind. Hier muss eine rasche für alle gültige Lösung gefunden werden und es darf nicht wieder dem Protektionismus und der Disziplinierung einzelner Betriebe Tür und Tor geöffnet werden. „Man kann überlegen ob alle umstrittenen Flächen endgültig neu bewertet werden müssen, wenn die nötige Fristverlängerung für die Umsetzung gewährt wird. Für die Altfälle müssen die angedrohten Rückzahlungen jedoch zur Gänze von den dafür verantwortlichen Institutionen, Landwirtschaftsministerium und Landwirtschaftskammer, übernommen werden.“, so abschließend Sepp Tiefenbacher.
Freie Milch Austria – Medienkampagne in der Agrarpresse gescheitert
Durch die heftigen Turbulenzen in der IG-Milch wurde auch die Erzeugerorganisation Freie Milch Austria Teil der Auseinandersetzung. Obwohl die Obfrau der IG-Milch Erna Feldhofer mit großem Engagement eine Liefergruppe in der Steiermark zur Freien Milch Austria gebracht hat, hat sie nun in den letzten Wochen und Monaten versucht mit Falschbehauptungen und Fehlinformationen großen Schaden anzurichten. Durch Aussendungen an die Presse dass die Freie Milch Austria in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt wurde versucht die geleistete Aufbauarbeit einer eigenständigen Milcherzeugerorganisation zu zerstören. Die dargestellten € 2,8 Mio. Verbindlichkeiten, denen jedoch € 2,85 Mio. Vermögen gegenüberstehen, wurden ein medialer Selbstläufer. In weiterer Folge wurden daraus ‚rote Zahlen‘ dann ‚Verluste‘, dann ‚Schulden‘ und zu guter letzt sogar eine ‚Konkursgefahr‘ konstruiert. Da es nicht Aufgabe eines operativen Unternehmens ist, durch Medienpräsenz zu glänzen, sondern eine seriöse Arbeit abzuliefern, sieht sich Ernst Halbmayr, Geschäftsführer der Freien Milch Austria, veranlasst rechtliche Schritte einzuleiten. „Tatsache ist dass wir keine Geheimniskrämerei betreiben, sondern ordnungsgemäß unsere Bilanzen veröffentlichen. Aus denen geht hervor dass wir positives Eigenkapital aufweisen können und Gewinne in der Bilanz dargestellt werden. Dies war für jeden zu überprüfen, deshalb ist hier eine vorsätzliche Schädigung unserer Firma beabsichtigt. Das Vertrauen unserer Milcherzeugerbetriebe, aber auch unserer Kunden und Geschäftspartnern ist ein hohes Gut, daher werden wir uns mit allen, uns möglichen, Mitteln gegen diese Kampagne zur Wehr setzen.“, so Ernst Halbmayr. Er ist weiters davon überzeugt mit dem Aufbau der Freien Milch Austria ein wichtiger Schritt für eine Stärkung der Milchbauern in der Wertschöpfungskette auf den Weg gebracht wurde.
von links: Sepp Tiefenbacher, Ewald Grünzweil, Ernst Halbmayr
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