Analyse: Eine klima- und mitwelt-gerechte Landwirtschaft braucht eine Ökologisierung der Beziehungen

Die Jetzt-Zeit ist im Umbruch. Gerade in solchen Phasen der (radikalen) Veränderung braucht es ein ungeschminktes Hinschauen auf die Situation. Wir nehmen die letzten Jahrzehnte der Entwicklungen im ländlichen Raum aus unserer Sicht als Milchbauern in den Blick. Gerade im ländlichen Raum ist vieles schief gelaufen. Die schrankenlose Globalisierung wurde für reine Geschäftemacherei verwendet und alles dem „Marktdenken“ geopfert. Die Analyse von Franz Rohrmoser zeigt wie die Landwirtschaft und damit die Bauernschaft  in die „tödliche Spirale des industriellen Marktes“ gesetzt wurde. Bauern wurden von den eigenen Genossenschaften und selbst gewählten Bauernvertretern in eine immer „größere, kapitalintensivere, technisierte, industrielle und chemische Landwirtschaft“ getrieben. Das Raiffeisen-Konglomerat stellt sich bei näherer Betrachtung als „Treiber und Profiteur“ dieser Entwicklung heraus.

Hier der Link zur Analyse (PDF)

War bisher das „Ökosozial“ ein treffender Begriff, so geht die Analyse einen Schritt weiter und spricht von „klima- und mitwelt-gerechter Landwirtschaft“. „Mitwelt“ bedeutet, dass der Mensch nicht in seiner Umwelt agiert, sondern selber Teil der Welt, der Umwelt als Mitwelt ist. Diesen Zugang hat vor allem Papst Franziskus in „Laudato si“ nahegelegt und wird bei indigenen Völkern und gemeinschaftlichen Lebensformen als besondere Weisheit gelebt, dieses Mit- und Ineinander von Menschen und Natur.

 

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