Blick ins Land im Gespräch mit Falter Chef-Redakteur Florian Klenk:
Herr Klenk, sie teilen gegen das Agrarsystem einigermaßen aus. Können sie das nochmals präzisieren?
Ich kritisiere, so wie Christian Bachler, eine fehlgeleitete Agrarpolitik. Ich kritisiere das System, in dem der Bauer steckt, aber ich kritisiere nicht die Bauern. Ich bekrittle, dass man den Bauern erklärt hat, dass sie mithalten müssen am Weltmarkt, dass sie viel produzieren müssen, sich hoch verschulden müssen. Leider kommen immer mehr Landwirte drauf, dass die Rechnung nicht aufgeht. Das ist das Problem, das Bachler artikuliert. Er hat früh bemerkt hat, dass die Prognosen, die die Bankenprofis bei der Kreditvergabe angeblich überprüft haben, nicht eintreten konnten. Zwei Faktoren haben ihn ruiniert: Er hat weniger EU-Förderungen bekommen, als gedacht, weil Almen anders bewertet wurden. Und, zweitens, hat ihn der Milchpreisverfall 2009 ruiniert. Angesichts dieser Schuldenlast hat er den Kopf in den Sand gesteckt. Zugleich hat er aber versucht, in seinen Betrieb zu investieren. Er hat mit Direktvermarktung begonnen und Ferienwohnungen vermietet. Er hat die digitale Welt, die ihn jetzt gerettet hat, sehr früh beackert.